Kryptowährungen und die US-Wahl 2024: Hoffnungen und Bedenken
Während sich die Kryptoindustrie auf die Wahl 2024 vorbereitet, wächst die Erzählung, dass ein Sieg des ehemaligen Präsidenten Donald Trump ein Segen für Bitcoin und den breiteren digitalen Vermögensraum sein könnte.
Da der SEC-Vorsitzende der Biden-Administration, Gary Gensler, oft als Hindernis für Krypto-Innovation angesehen wird, hoffen viele in der Branche auf einen Politikwechsel. Aber Caitlin Long, CEO der Custodia Bank, ist nicht unbedingt davon überzeugt, dass ein Wechsel des Präsidenten - allein - die erhoffte Lösung sein wird.
"He had a very anti-crypto Secretary of Treasury, [Steve] Mnuchin, in his first term,” erklärte Long in einem kürzlichen Interview mit Coinage. Sie betonte die Bedeutung von Ernennungen wie dem Finanzminister bei der Gestaltung des regulatorischen Umfelds für Kryptowährungen. “It is going to matter who Trump puts in as Treasury secretary because that's going to dominate the decisions. A lot of the policy is made out of the Treasury Department because that's the IRS, the OCC, FinCEN."
Tradition vs. Innovation im Kabinett Trump
Laut Long wirft Trumps vermeintliche Wahl von Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, einige Fragen auf. “What do you think Jamie Dimon would do? Would he help any of the small startups? No. He loves the big banks,” wies Long darauf hin und hob einen möglichen Widerspruch zwischen den Hoffnungen der Krypto-Enthusiasten und den Realitäten der traditionellen Finanzwelt hervor.
Trumps mögliche Kabinettsauswahl bringt eine breitere Debatte innerhalb der Krypto-Community ans Licht: die Spaltung zwischen Wall-Street-getriebenen Krypto-Adoption und den philosophischen Grundlagen der Dezentralisierung. Wie Long es ausdrückte, “There's a real split emerging in the Bitcoin crowd of the sort of pro-Wall Street, 'rah rah number go up, we’re just here to trade,' and then those who are philosophically committed to decentralization."
Interessanterweise spiegelt Trumps Übergangsteam bereits diese Spaltung wider. Auf der einen Seite gibt es Howard Lutnick, den CEO von Cantor Fitzgerald, einem wichtigen Akteur im Krypto-Bereich aufgrund des Engagements seiner Firma bei der Bereitstellung von Verwahrdiensten für Tethers Milliarden an Treasury-Vermögenswerten. Auf der anderen Seite gibt es Tulsi Gabbard, eine ehemalige Kongressabgeordnete, die Long als “committed to free speech” und “one of us, philosophically” beschrieb. Long betonte, dass es vielversprechend sei, beide Persönlichkeiten an Bord zu sehen, aber der Kontrast zwischen ihren Ansätzen sei deutlich.
“It's great that they're both pro-crypto. One is really committed to decentralization. The other is the CEO of a Wall Street firm that's a primary [broker dealer.]”
Die wahren Entscheider: Zentrale Frage der Regulierung
Die breitere Sorge laut Long ist, dass, während Trumps Rhetorik vielleicht kryptofreundlich klingt, die Details seiner Ernennungen und wie sie Regulierungen gestalten, mehr bedeuten als bloße pro-krypto Aussagen. Natürlich erzeugte Präsident Trump viele dieser bei Bitcoin Nashville, als er versprach, die USA zur "crypto capital of the planet" zu machen.
Während die Kryptoindustrie auf die Wahl 2024 blickt, bleibt die Frage: Wird Trumps Rückkehr das Patentrezept für viele erhoffte Krypto sein, oder wird sie lediglich die Macht der traditionellen Finanzakteure auf Kosten kleinerer, innovativerer Projekte verstärken?
Für Long hängt die Antwort von einem Faktor ab: Wer die Entscheidungen trifft.